Aus dem Verlag

nachgefragt bei Leah Weigand: 3 Fragen zu »Ein wenig mehr Wir«

Leah Weigand ist für ihre Auftritte auf Poetry-Slam-Bühnen bekannt. Ihr Text »Ungepflegt« berührte Millionen von Menschen. Gerade ist bei uns ihr Hörbuch »Ein wenig mehr Wir« erschienen – selbstverständlich als Autorinnenlesung – und wir haben sie dazu kurz befragt.

nachgefragt bei Leah Weigand: 3 Fragen zu »Ein wenig mehr Wir«

Liebe Leah, als Poetry-Slammerin stehst du meistens auf der Bühne und siehst unmittelbar, wie das Publikum auf deine Worte reagiert. War es eine ungewöhnliche Erfahrung für dich, das Hörbuch im Studio ohne Zuschauer:innen aufzunehmen?

Das ist definitiv ein völlig anderes Gefühl und auch eine andere Art von Kunst. Ein Publikum prägt durch seine Resonanz immer einen Bühnenauftritt mit. Im Studio war ich ganz allein mit meinem Text. Aber auch das hat mir viel Spaß gemacht. Es war eine neue Herausforderung für mich, die Zuhörenden nur mit meiner Stimme fesseln zu können, weil Gestik und Mimik wegfallen. Außerdem waren die Anregungen vom Tonmeister für mich sehr spannend und wertvoll. Ich bekam mal einen ganz neuen Input dazu, wie ich meine Texte lese und vortrage. Ich denke einiges davon werde ich auch mit auf die Bühne nehmen.


In »Ein wenig mehr Wir« singst du »ein Loblied auf die analoge Welt«, gleichzeitig folgen dir 22 Tausend Menschen auf Instagram. Wie stehst du persönlich zu Social Media?

Social Media ist keine Wohlfühlzone für mich. Diese Menge an Informationen und inszenierten Welten überfordert mich und raubt mir auch Kraft. Gleichzeitig ist es in der heutigen Zeit wohl das relevanteste Medium, um seine Kunst zu verbreiten und auch um sich mit Menschen zu vernetzen, die ähnlich unterwegs sind. Deshalb ist es meine alltägliche Herausforderung, ein gutes Maß zu finden, die Plattformen sinnvoll zu nutzen und mich dann aber auch wieder abzugrenzen und die analoge Welt ungestört zu genießen. Manchmal gelingt mir das besser und manchmal weniger gut und der Text hat wohl nicht ohne Grund seinen Platz am Anfang des Buches. Denn auch um ein Buch mit Genuss lesen zu können, muss man sich für diesen Moment voll und ganz auf die analoge Welt einlassen.


Mit deinem Text »Ungepflegt«, den du auch im Hörbuch einliest, hast du im Internet und auch durch deine Auftritte im Fernsehen Millionen Menschen erreicht. War der Erfolg des Textes für dich eine Überraschung und wie ist der Text entstanden?

Dieser Trubel kam für mich tatsächlich sehr unerwartet. Ich habe den Text zum Ende meiner Ausbildung geschrieben und darin meine schönen und unschönen Emotionen im Pflegeberuf verarbeitet. Es war zunächst ein Text nur für mich und meine Kolleg:innen, die mit mir die Ausbildung abschlossen. Irgendwann habe ich den Text dann auch mal bei Poetry Slams vorgetragen und einer davon wurde gefilmt und das Video anschließend online gestellt. Erst recht spät habe ich mitverfolgt, wie die Klicks nach oben schnellten und dann wurde ich ein wenig überflutet mit Nachrichten, Einladungen und Anfragen. Das war natürlich aufregend und schön, aber gerade zu Anfang auch wirklich überfordernd.

Ein wenig mehr Wir

Texte über Menschlichkeit

Gekürzt Autorisierte, d.h. von Autor:innen und / oder Verlagen freigegebene, bearbeitete Fassung.

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