

»Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe …«
Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für »Displaced Persons«, woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft. Dies ist das außergewöhnliche Hörbuch einer Spurensuche. Natascha Wodin geht dem Leben ihrer Mutter nach, die 1944 von den Nazis aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach Deutschland verschleppt wurde. Dass es dieses bewegende, dunkel-leuchtende Zeugnis eines Schicksals gibt, das für Millionen anderer steht, ist ein literarisches Ereignis.
Natascha Wodin (Autorin)
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern auf, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim. Ihr schriftstellerisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet, allein für ihr bislang erfolgreichstes Buch, Sie kam aus Mariupol, bekam sie den Alfred-Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den August-Graf-von-Platen-Preis verliehen. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Dagmar Manzel (Sprecherin)
Dagmar Manzel gehört zu den vielseitigsten deutschen Schauspielerinnen. Neben ihrer Arbeit am Theater hat sie in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und wurde für ihre Rollen vielfach ausgezeichnet. Ihre Solo-Liederabende und Auftritte in Operette und Musical begeistern das Publikum ebenso wie ihre Hörbuchlesungen. 2013 erhielt Dagmar Manzel für ihre Interpretation von Christa Wolfs letzter Erzählung August den Deutschen Hörbuchpreis.
978-3-7324-1588-5
9 Stunden 10 Minuten
24.08.2017
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