
So lautet die Begründung der Jurorinnen Yvonne Höft und Astrid Henning-Mohr:
Liz Kesslers tiefsinniger, mehrperspektivisch verfasster Erinnerungsroman über die Zeit des deutschen Faschismus ist eindrucksvoll. Die fiktive Rettung holländisch-jüdischer Kinder durch die unerschrockene Hannie vor dem sicheren Tod verknüpft Kessler gekonnt mit der Gegenwart. In dieser entdeckt Liv durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihrer dementen Großmutter ihre Verbindung zu Hannie und findet selbst Mut. Die einfühlsame Lesung unterstreicht die berührende Geschichte, die in der heutigen Zeit, in der Rechtsradikalismus erneut zur Normalität zu werden droht, ein wichtiges Echo hinterlässt.
Herzlichen Glückwunsch!